Ein deutscher Football-Blog

Sonntag, 27. Februar 2011

Coaches Convention des AFVBY 2011 - Die Rezension

Auftakt CC 2011Mittlerweile liegt die Coaches Convention des AFVBY schon zwei Wochen zurück und es wurde Zeit, dass ich meinen angekündigten Post endlich beende. Also mit 14 Tagen Verspätung die Rezension der Coaches Convention vom 12./13. Februar 2011:

Für die Ungeduldigen werde ich gleich in der Einleitung ein Kurz-Resümee ziehen: "Es hat sich gelohnt, aber ich hätte mir mehr von Patrick Esume und Jeff Reinebold gewünscht!"

Dienstag, 15. Februar 2011

SchanzerX sagt Danke!

Der bayrische Footballverband hat mir am Samstag die Auszeichnung zum Flag-Trainer des Jahres 2010 verliehen. Ich möchte hier diesen Rahmen nutzen, um mich dafür zu bedanken.

Als ich 2001 bei den Nürnberg Packers meine ersten Spiele als Flag-Trainer betreute, konnte ich mir nicht vorstellen, wo mich die Reise 10 Jahre später hinführen würde. Ich bin dankbar für die Chance, die mir mein damaliger Verein gab, indem er mir als unerfahrener Trainerneuling sein jüngstes Nachwuchsteam anvertraute. Und ich lernte mit Kindern und von den Kindern und ich wollte den jüngsten Spielern im Football immer nur die Möglichkeit geben erfolgreich zu sein.

Freitag, 11. Februar 2011

Coaches Convention 2011 in Bayern

Coaches Convention 2011Morgen fahre ich nach Regensburg zur Coaches Convention des AFVBy. Ich muss allerdings hinzufügen, dass ich fahren muss! Eine Voraussetzung für die Lizenzerteilung eines Teams in Bayern ist die Teilnahme eines Übungsleiter an der jährlichen Coaches Convention (solange eine stattfindet). Natürlich bin ich immer an Weiterbildung und einem Austausch mit anderen Trainern interessiert, deshalb fahre ich ja persönlich hin und schicke keinen Alibi-Trainer, aber dennoch verursacht der "strukturelle" Zwang Stirnrunzeln bei mir.
Wie wirkt es sich auf die Qualität so einer Veranstaltung aus, wenn ca. 40 Teilnehmer gezwungenermaßen teilnehmen?

Sonntag, 6. Februar 2011

SchanzerX liest....

Hier ein paar Lese-Empfehlungen für einen ruhigen Sonntagnachmittag:

  • David Odenthal´s Blog for Coaches, Players and Fans of American Football

    Der erste und bislang einzige Blog in meiner Blogroll. Ich hab den Blog über das Footballforum entdeckt und hab mir mittlerweile alle Posts durchgelesen. Wirklich eine interessante Geschichte die David Odenthal da aufzieht, er schreibt selber und hat auch einige namenhafte Gast-Autoren wie Brad Arbon oder Phil Hickey. David Odenthal hat am 14. November 2010 mit seinem Projekt begonnen und bis jetzt über 10 Beiträge veröffentlicht. Der Blog ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

Donnerstag, 3. Februar 2011

Option Football - The Dawn Of The Dead


"The option is dead!"
Diesen Ausspruch hörte man viele Jahre. Begonnen hat alles mit der Niederlage von Nebraska gegen die Hurricanes im Rose Bowl im Jahre 2002. Und begraben hat die Sportberichterstattung den guten alten Option Football mit dem Ende der Ära Osborne/ Solich in Nebraska. (Randbemerkung: Frank Solich wurde gefeuert, weil er "nur" einen Record von 9-3 in der Saison 2002 vorweisen konnte, insgesamt war sein Record 58–19. Sein Nachfolger Bill Calahan konnte mit seiner Pro-Style Offense keinen besseren Record als 27-22 einfahren). Anfang dieses Jahrhunderts schien das Ende des Option Footballs gekommen zu sein, als sogar die Army Black Knights ihre Offense in Richtung Pro-Style Football veränderten (Randbemerkung: Mit der Pro-Offense konnte Army das erste Team in der NCAA Geschichte werden, dass eine Saison mit einem Record von 0-13 beendete). Als Ken Hatfield 2005 bei den Rice Owls kündigte blieben in der FBS nur noch zwei Old-School Option Teams übrig: Navy und Air Force. Natürlich wirkte sich die spärliche Nutzung der Option Offense auf dem höchsten College-Football-Niveau auch auf die High Schools aus. Große High Schools konzentrierten sich auf Pro-Style-Offenses, um ihren Schülern die Chancen auf Football-Stipendien zu vergrößern. Aber der Option Football starb nicht aus, er veränderte sich nur!


In der Saison 2010/11 gab es in der FBS (früher mal als Division 1A bekannt) vier "richtige" Triple-Option Teams: Army, Navy, Air Force und Georgia Tech (alle 4 Teams konnte ein Bowl-Game erreichen und beendet die Bowl-Saison 2-2). Neben den "True-Option"-Teams gibt es natürlich noch die unzähligen Spread-Option-Teams, wie Michigan, Oregon, West Virginia und natürlich auch Nevada mit ihrer Pistol Offense. Option Football ist zurück und erfolgreicher denn je! Auch in Deutschland kenne ich zumindest ein Team, das eine Option Offense spielt, die Assindia Cardinals. Vielleicht gibt es noch mehr Mannschaften, ich freu mich über jede Information.

Die Option Offense hat einige Vorteile gegenüber Pro-Style Offenses:
  • Man braucht keine großen, starken O-Liner! Bei einem Triple Option Play beispielsweise werden zwei D-Liner oder ein Linebacker (der End/ Outside Linebacker und ein Tackle) nicht geblockt.


  • Option-Football ist sehr lauflastig, d.h. man kontrolliert die Uhr und kann die gegnerische Defense zermürben.


  • Das Playbook muss nicht viele Spielzüge umfassen, schließlich sind Option Plays ein ganzes Set von 2 oder 3 Plays: Dive-Offtackle-Sweep!
Natürlich gibt es neben den Vorteilen auch einige Stoplersteine, die man beachten muss. Ich persönlich finde Option Plays sehr interessant und möchte auch ein paar Plays in mein Playbook einfügen, aber ich habe großen Respekt davor eine reine Option Offense zu coachen.

Die größten Bedenken lassen sich auf vier Punkte einkreisen:

  • Der Pitch

    Während die Hand-Arm-Technik des Pitches relativ einfach zu coachen ist, ist der Bewegungsablauf vom Snap zum Pitch relativ kompliziert. Ich bevorzuge den "Basketball"-Pitch gegenüber dem End-over-End-Flip. Der Pitch funktioniert im Grunde wie ein Brustpass beim Basketball: Man nimmt den Ball in beide Hände, beide Daumen zeigen nach oben und beim Pitch dreht man schnell die jeweilige Handfläche (links oder rechts) nach außen bis der Daumen nach unten zeigt. Die Beschleunigung des Balls entsteht allein durch den Flip des Handgelenks. Das probiert man ein paar Mal, dann funktioniert es, aber viel schwieriger ist die Koordination der restlichen Körperteile. Der Pitch sollte nicht im vollen Lauf passieren, der Pitcher muss sich setten und dann vor dem Pitch mit einen Schritt seine Hüfte zum Pitchman öffnen und das Sekundenbruchteile bevor er getackelt wird.


  • Die Reads

    Egal welches Option Play man spielt, das große Problem bleiben die Reads und die Entscheidungen. Innerhalb für 1-2 Schritten muss der Quarterback die Bewegungen einzelner Defense-Spieler erkennen, deren Bewegung bewerten und die richtige Entscheidung fällen. Für das Training bedeutet das Reps, Reps und Reps und dann das Ganze nochmal wiederholen. Also wer eine Option Offense spielen will muss sehr viel Trainingszeit auf die Ausbildung seiner Quarterbacks und Runningbacks verwenden und muss auch in der Vorbereitung zu den Spielen die Reads gegebenenfalls an die gegnerische Defense anpassen.


  • Das Blocking

    In einer Option-Offense müssen die O-Line zwar nicht groß und kräftig sein, aber beweglich und intelligent. Die O-Liner müssen schnell ins Second Level kommen und müssen in der Lage sein im Open Field Linebacker und Safeties zu blocken. Außerdem müssen sie je nach Defense Front die richtigen Verteidiger identifizieren, die ungeblockt bleiben sollen. Abgesehen von den Schemes unterscheidet sich auch die Art des Blockens von Pro-Style Offenses. Im Option Football werden viel mehr Cut-Blocks eingesetzt als in anderen Offenses. Man braucht die Cut-Blocks im offenen Feld, um der Defense die Pursuit Lanes wegzunehmen und um die Verteidiger im Pursuit langsamer zu machen, da sie sich gegen die tiefen Blocks nicht im vollen Sprint verteidigen können. Abgesehen davon muss jeder Spieler in der Offense blocken können, egal ob O-Liner oder Receiver.


  • Die Execution

    Option Football funktioniert nur mit Disziplin. Wie bei jeder Laufoffense sind Strafen tödlich. "Mental errors" müssen minimiert werden, damit die Offense läuft. Es gibt einfach wenig Spielraum für Improvisation, da die Spielzüge auf Timing und gemeinsamer Koordination aufgebaut sind. Option Plays beinhalten auch immer ein großen Maß an Täuschung, d.h. gute Fakes sind für das Gelingen unentbehrlich. Ich glaube, das ist auch die größte Herausforderung an ein Team: 11 Spieler, die zusammen 50-60 mal pro Spiel fehlerfrei agieren.



Wenn man diese vier Herausforderungen an das eigene Coaching meistern kann, dann muss es auch möglich sein in Deutschland eine ordentliche Option-Offense (egal ob aus der Spread, Flexbone oder Wishbone) aufs Feld zu stellen. Ich persönlich traue es mir nicht zu diese Offense zu installieren...noch nicht!

“At the end of the day, option football is option football. You either have the dive, the quarterback or the pitch.” Brian Smith Linebacker Notre Dame





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Option Football Forum
The Flex Option Offense - Blog
"Triple Option Means Triple Threat" von Scott Wachenheim